Wer kennt das nicht. Der Server streikt, stürzt ständig ab oder Viren haben den Server fest im Griff und im schlimmsten Fall werden sogar die Daten verschlüsselt. Spätestens jetzt ist professionell Hilfe nötig. Im besten Fall haben Sie bereits einen IT-Dienstleister mit dem Sie zusammenarbeiten, der Ihre Umgebung kennt und der Ihnen schnell helfen kann. Im schlimmsten Fall müssen Sie erst einen Dienstleister finden, der einerseits Zeit für Sie hat und sich andererseits schnell mit Ihrer Umgebung vertraut machen kann. In beiden Fällen kann das reaktive Beseitigen des Problems viel Zeit in Anspruch nehmen. Ganz schlecht sieht es aus, wenn Ihr Unternehmen durch die Störung nicht mehr weiterarbeiten kann.

Unsere Erfahrung zeigt, dass sich viele Probleme durch eine regelmäßige Serverwartung hätten vermeiden lassen. Dabei sind es nur ein paar regelmäßige Aufgaben, die einen Server stabiler laufen lassen. Wir haben ein paar Aspekte zusammengefasst, was Sie tun müssen, damit Ihre Server zuverlässiger laufen. Dabei beziehen wir uns auf Windows Server, auch wenn es grundsätzliche auch für Linux gültig ist.

Regelmäßig Updates installieren

Ja...das ist den meisten durchaus bekannt und dennoch installieren viele Unternehmen die Updates nicht regelmäßig oder zeitnah. Dabei sollten gerade die Sicherheitsupdates zeitnah installiert werden. Updates sind auch für Server notwendig, die nur intern erreichbar sind, denn ein Angriff kann auch intern über infizierte Clients geschehen oder einfach durch das Öffnen eines speziellen Links oder durch Öffnen eines Dateianhangs einer E-Mail. Wie schnell das geht, können Sie in diesem Youtube-Video sehen:  https://www.youtube.com/watch?v=VHDT_4xtrFU oder https://www.youtube.com/watch?v=rY7-Q8kpff0 (beide englisch).

Wir können Windows Updates so konfigurieren, dass Updates automatisch installiert werden. Auf einem Server muss der Neustart jedoch manuell festgelegt werden, damit der laufende Betrieb nicht durch einen unerwarteten Neustart gestört wird. Ideal ist das, Installieren der Updates auf einen Zeitpunkt außerhalb der Geschäftszeiten zu legen und sich eine Erinnerung dafür einzurichten.

Regelmäßiger Neustart

Was unter Linux seltener notwendig ist, sollte bei Windows doch mindestens einmal pro Monat geschehen. Durch das Neustarten stellen wir sicher, dass nicht freigegebener Speicher wieder zur Verfügung steht und eventuelle Probleme von Diensten behoben werden. Das Motto "Reboot tut gut" gilt bei Windows nach wie vor, wobei es in der Regel nicht Windows selbst anzulasten ist, dass etwas nicht mehr rund läuft, sondern meistens die installierten Dienste die Übeltäter sind.

Da das Installieren von Updates so gut wie immer einen Neustart erfordert, hat man diesen Punkt gleich mit abgehackt, wenn man die Updates installiert und danach neustartet.

Systemparameter prüfen

Ursache vieler Probleme sind vollgelaufene Festplatten oder dauerhafte CPU-Vollauslastung durch "Zombi-Prozesse". Wenn es kein zentrales Monitoring der Systeme gibt, dann sollte man mindestens einmal im Monat, besser noch jede Woche, die wichtigsten Parameter seiner Systeme prüfen.

Festplatten-Check

Prüfen Sie in der Datenträgerverwaltung von Windows wieviel Speicher auf den Laufwerken noch frei ist. Oder verwenden Sie den folgenden Powershell-Befehl:

Get-PSDrive -PSProvider FileSystem

Dabei sollten 10% des Gesamtspeichers stets frei sein. Bei sehr großen Laufwerken relativiert sich das natürlich und dann reichen auch 5% freier Speicher. Achten Sie dabei auf einen ungewöhnlichen Anstieg der Datenmenge. Denn dies könnte auf einen Fehler hinweisen.

Beim Einsatz eines RAID-Systems sollten Sie zudem prüfen ob der Status des RAIDs in Ordnung ist. Hierfür gibt es in der Regel Software des Herstellers, mit der sich der "Gesundheitszustandes" jedes einzelnen Laufwerks überprüfen lässt. In den meisten Fällen lässt sich sogar eine Benachrichtigung im Fehlerfall einrichten. Denn wenn ein RAID ein Problem hat, sollte es so schnell wie möglich behoben werden. In der Regel muss dazu das defekte/angeschlagene Laufwerk ausgetauscht werden.

Task-Manager-Check

Der Task-Manager verrät Ihnen wichtige Parameter des Systems. Hier lässt sich unter dem Punkt Leistung auf einen Blick erkennen, wie hoch die CPU-Auslastung ist, wieviel Arbeitsspeicher noch frei ist und ob die Netzwerkverbindung eventuell am Limit ist. Sollte die CPU- oder Arbeitsspeicher-Auslastung dauerhaft hoch sein, dann haben wir es entweder gerade mit einem großen Workload des Servers zu tun oder aber es gibt ein Problem. Unter dem Reiter Details werden die Prozesse des Systems aufgeführt und wieviel CPU- sowie Speicher sie gerade belegen. Ob Sie einen Prozess über den dazugehörigen Dienst neustarten oder ihn bedenkenlos "abschießen" können, bedarf Erfahrung. Im Zweifelsfall starten Sie den Server lieber neu.

Temporäre Dateien bereinigen

Windows und viele andere Dienste hinterlassen oft temporäre Daten. Manche davon sind dabei gar nicht so temporär, sondern ziemlich dauerhaft. Mit der Datenträgerbereinigung von Windows können wir einen großen Teil davon mit wenigen Mausklicks entfernen. Häufig belegen jedoch Logdateien viel Speicherplatz. Sie sind zwar wichtig um Probleme nachzuverfolgen, aber viele davon brauchen wir nach einer gewissen Zeit nicht mehr. Hier muss man für jeden Dienst jedoch herausfinden wo die Logdaten sich befinden und ob man veraltete Logdaten wirklich löschen kann.

Backup überprüfen

Die meisten Backuplösungen sind so konfiguriert, dass sie uns per Mail oder SMS benachrichtigen, wenn etwas nicht funktioniert hat. Dennoch sollte man sich die Mühe machen und in der Backupsoftware selbst prüfen ob alle Backupjobs gelaufen sind. Denn stellen Sie sich vor, die Benachrichtigung kam nicht an, wurde übersehen oder funktioniert schlicht nicht. In diesem Fall konnte dann eventuell über Wochen hinweg kein Backup mehr erstellt werden. In einem Desaster-Fall wären die Folgen unter Umständen ein Super-GAU und könnten schlimmsten Falls den Ruin des Unternehmens bedeuten. Hier gilt auf jeden Fall "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser". Wenn möglich sollten Sie sogar prüfen ob Sie ein Backup durchsuchen oder sogar wiederherstellen könnten.

Antiviren-Lösung überprüfen

Ähnlich wie beim Backup gilt auch für die Antivirenlösung, prüfen Sie ob wirklich alles ordnungsgemäß läuft und es keine Auffälligkeiten gibt. Prüfen Sie ob die Virensignaturen aktuell sind, sie problemlos nach neuen Signaturen suchen können und führen Sie manuell einen Scan aus. Wenn Ihnen irgendwelche Besonderheiten, wie ein zu schneller Scan oder Fehlermeldungen auffallen, dann sollten Sie Hilfe anfordern. Möglicherweise funktioniert dann etwas nicht korrekt oder es ist Schadsoftware aktiv, welche den Scanner deaktiviert hat.

Ereignisanzeige prüfen

Die Ereignisanzeige von Windows verrät viel über Probleme im System und laufende Dienste. Mit Filtern kann man sich nur Fehler und Warnungen anzeigen lassen. Nun ist es zugegeben oft nicht leicht die Meldungen zu verstehen und Lösungen daraus zu erarbeiten. Manche Fehlermeldungen kann man sogar ignorieren. Warnungen kann man sogar fast immer ignorieren. Sollten Ihnen viele Fehler auffallen, empfiehlt es sich, dass Sie sich an Ihren IT-Dienstleister wenden, damit er sich das anschauen kann. Oft können hier Fehler gefunden werden, die nicht sofort auffallen oder sich durch Phänomene äußern, welche man nicht dem Server zuordnen würde.

Hardware prüfen

Viele Server sind mit Status-LED für die verschiedenen Komponenten im Server ausgestattet oder bieten sogar eine Software zum Prüfen der einzelnen Komponenten an. Hier sollte man regelmäßig schauen ob es nicht Warnungen oder Ausfälle gibt. So kann ein ausgefallender Lüfter schnell zu hohen Temperaturen und damit Instabilität oder Leistungsminderung führen. In vielen Systemen können Komponenten sogar im laufenden Betrieb ausgetauscht werden. Viele Komponenten sind sogar redundant ausgelegt um den Ausfall einzelnen Komponenten zu kompensieren. Dennoch muss dann das defekte Teil möglichst schnell ausgetauscht werden.

Unsere Empfehlung

Ein regelmäßig gewarteter Server läuft stabiler und sicherer. Dabei sind nur wenige Klicks und etwas Zeit nötig um ein gutes Level an Wartung zu erreichen. Viele Dinge sind auch für den Laien nicht schwierig. Woran es jedoch häufig scheitert ist schlicht und ergreifend fehlende Zeit. Wer von uns hat mit seinem Daily-ToDo nicht schon genug auf dem Zettel. Entweder Sie planen sich hierfür feste Termine ein oder Sie beauftragen Ihren IT-Dienstleister mit dieser Aufgabe.

Wir bieten hier zum Beispiel unseren Managed Service "Smart Managed Server" an. Sie zahlen dabei eine monatliche Pauschale pro Server und müssen sich dann um die Serverwartung keine Gedanken mehr machen. Dabei profitieren Sie zusätzlich von unserer Erfahrung. Denn wenn wir Probleme erkennen, können wir schnell handeln. Nutzen Sie unsere kostenlose Beratung zum Thema Serverwartung.


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